Museum der Schönen Künste Gent - vielseitige Kollektion mit Werken vom Mittelalter bis zur Gegenwart
Blick in einen Ausstellungsraum im Museum der Schönen Künste in Gent (Foto: Martín Corlazzoli)In dem Museum der Schönen Künste Gent, dem ältesten Museum in Belgien, werden in einer umfangreichen Dauerausstellung 600 Meisterwerke europäischer Malerei und Bildhauerei vom Mittelalter bis zur Gegenwart präsentiert - darunter auch eine bedeutende Auswahl an belgischer Kunst des 19. sowie der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die 2021 überarbeiteten Ausstellungen zeigen in 40 Galerien die ganze Vielfalt der Museumssammlung. Zur Schau gestellt werden auch Dutzende noch nie gezeigter Werke. Kunst in all ihren Formen ist vertreten. Gemälde vom 14. bis zum 20. Jahrhundert von Künstlern wie wie Hieronymus Bosch, Pieter Paul Rubens, Antoon van Dijk, James Ensor, Emile Claus, Auguste Rodin, René Magritte oder Paul Delvaux gehören ebenso dazu wie bedeutende Beispiele der Bildhauerei. Religiöse Gegenstände ergänzen die Sammlung mittelalterlicher Kunst, Gestaltungsskizzen und Materialstudien zeigen die Schaffensprozesse und die Hand des Malers oder Bildhauers bei der Arbeit. Einige Gemälde werden in einer freistehenden Anordnung gezeigt, die es auf einzigartige Weise ermöglicht, sie von beiden Seiten zu betrachten. Eines davon ist ein wunderschönes Werk von Jacob de Backer, das zum ersten Mal seit über 10 Jahren zu sehen ist. Auch werden Künstler unterschiedlicher Schaffensperioden gegenübergestellt.
Der chronologische Weg durch die Ausstellung wird in regelmäßigen Abständen mit Themengalerien unterbrochen, die zu weiterer Reflexion inspirieren. Wir betrachten zum Beispiel Frauenbilder aus 250 Jahren Kunst, Darstellungen von Armut und Reichtum, die Beziehung zwischen Stadt und Land und wie Künstler Porträts schaffen, um sich und ihre Lieben für die Nachwelt festzuhalten. Als verbindendes Element der Themengalerien dient das Leben des Alltagsmenschen.
Viel Aufmerksamkeit wird auch dem Entstehungsprozess von Kunst, der Wechselbeziehung zwischen Künstler und Atelier und der engen Verbindung zwischen Künstlern und Kunstmarkt gewidmet. In den Galerien für Drucke und Zeichnungen werden die Interaktion zwischen Zeichnungen, Drucken und anderen Medien in den Lebensläufen von Künstlern wie James Ensor, Odilon Redon und Félicien Rops untersucht. Die monografischen Galerien befassen sich mit bedeutenden Künstlern wie Jean Brusselmans, Raoul De Keyser, Constant Permeke, Frans Masereel, George Minne und Théo Van Rysselberghe.
Mit der Galerie E (Gallery E) ist ein neuer Raum für Besucherexperimente entstanden. Besucherinnen und Besucher können hier bei offenen Atelierveranstaltungen, Vorträgen und Gesprächen ihren kreativen Impulsen freien Lauf lassen. Galerie E ist auch Bestandteil des dreiteiligen Familienrundgangs, der die Besucher:innen durch die Dauerausstellung führt.
Museum der Schönen Künste Gent
F. Scribedreef 1
BE-9000 Gent
Fon +32 (0) 92101075
Email museum.msk(at)stad.gent
www.mskgent.be
Di - Fr 9.30 - 17.30 Uhr, jeden ersten Do im Monat bis 22.00 Uhr :: Sa und So 10.00 - 18.00 Uhr
Normal 12,00 Euro, ermäßigt 10,00 Euro, unter 18 Jahre freier Eintritt
Ticketbuchung auf der Homepage empfohlen
Jubiläum Museum der Schönen Künste
225 Jahre für Museum der Schönen Künste Gent
Zum Jubiläumsjahr des Museums der Schönen Künste Gent (MSK) vom 3. September 2022 - 3. September 2023 erwarten die Besucher:innen neben einem umfangreichen Rahmenprogramm gleich drei Sonderausstellungen.
Los geht es am 3. September mit einer Schau über Albert Baertsoen. Der Genter Maler schuf im späten 19. Jahrhundert zahlreiche Ansichten der Stadt. Bis zum 26. November 2022 zeigt die Ausstellung ihn und sein besonderes Verhältnis zu den Stadtmalern, die zu dieser Zeit in ganz Europa für Furore sorgten.
Weiter geht es mit dem Antwerpener Meister Theodoor Rombouts. Zwischen den Weltstars Peter Paul Rubens und Caravaggio galt Rombouts zu seiner Zeit als einer der bedeutendsten Maler des 17. Jahrhunderts. Für diese international erste Einzelausstellung werden Werke aus aller Welt nach Gent gebracht (22. Januar - 23. April 2023).
Vom 20. Mai - 3. September 2023 eröffnet schließlich eine Ausstellung über den deutschen Fauvisten Erich Heckel. Er schuf während des Ersten Weltkrieges eindrückliche Bilder Flanderns mit mehr Farbe und Leben, als es diese dunkle Zeit erwarten ließ. Die Ausstellung besteht fast ausschließlich aus Leihgaben aus deutschen Sammlungen, denn obwohl Heckel Flandern ausgiebig porträtiert hat, ist sein Werk in belgischen Museen kaum erhalten.
(Informationen zum Museum siehe oben.)