Ausflugtipp Blokhus: Der gerettete Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr
Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr in der Zeit vor der Renovierung (Foto: VisitDenmark)Dänemarks Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr liegt inmitten der Dünen nördlich von Løkken an der Nordseeküste Jütlands. Der Leuchtturm und die ihn umgebende Natur ist eine der größten Touristenattraktionen Nordjütlands. Von Blokhus aus ist er rund 30 Kilometer entfernt. Bei gutem Wetter lohnt sich eine Radtour auf der North-Sea-Cycle-Route (Nordseeküstenradweg), die ab Blokhus zunächst 15 Kilometer auf dem festgefahrenen Sand des Strandes verläuft, bevor es ins Landesinnere geht. Vor Lønstrup führt der Fyrvejen zum Leuchtturm mit seiner spektakulären Lage.
Der Leuchtturm von Rubjerg Knude wurde einst auf dem höchsten Punkt der jütländischen Steilküste rund 60 Meter über dem Meeresspiegel errichtet und im Jahr 1900 in Betrieb genommen. Schon bald war der 23 Meter hohe Leuchtturm allerdings durch eine Wanderdüne bedroht und zeitweise sogar fast gänzlich von Sand bedeckt. 1968 musste der Betrieb des Leuchtturms schließlich eingestellt werden. Lange Zeit war der Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nach behutsamer Renovierung durch die dänische Stiftung Realdania und die staatliche Naturbehörde ist der Weg zur Leuchtturmspitze ab März 2016 wieder frei für Besucher. Im Zuge der abgeschlossenen Renovierung erhielt der Leuchtturm eine neue Treppe, eine Aussichtsplattform und ein Kaleidoskop im Turminneren.
Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr im November 2017 (Foto: Renate Lorenzen )Schon im November 2017 war allerdings klar, dass nicht viel Zeit bleiben würde, um die spektakuläre Aussicht von Rubjerg Knude Fyr zu genießen. Ursprünglich ist man davon ausgegangen, dass in 10 bis 15 Jahren der zur Hälfte von einer großen Wanderdüne bedeckte Leuchtturm durch die Erosion der Steilküste ins Meer stürzen würde. Das bekannte Wahrzeichen Nordjütlands könnte nun aber schneller verschwinden als gedacht, denn die Herbststürme nagten deutlich am sensiblen Ufer. Nach der Schließung dachte die dänische Naturbehörde Naturstyrelsen als Eigentümerin von Leuchtturm und Boden über einen Rückbau oder „Umzug“ des Baudenkmals nach.
Am 22. Oktober 2019 war es dann soweit. An der Küste Nordjütlands hat eine der ungewöhnlichsten Rettungsaktionen für ein Gebäude in Dänemark stattgefunden. Der Leuchtturm Rubjerg Kunde Fyr wurde im Laufe von insgesamt sechs Stunden - geplant waren 10 Stunden - auf Rollen und Schienen rund siebzig Meter weit ins Landesinnere verschoben. Der riskante und technisch anspruchsvolle Umzug bewahrt das historische Leuchtfeuer aus dem Jahr 1900 vor dem Sturz von der rund 60 Meter hohen Dünenkante. Um den 23 Meter hohen Rubjerg Knude Fyr als Attraktion an der Nordseeküste Dänemarks zu erhalten, setzte die dänische Regierung 2018 rund fünf Millionen DKK (rund 670.000 Euro) frei. 2019 wurde der Umzug von den Behörden offiziell genehmigt. Für den Umzug verantwortlich war der lokale Maurermeister Kjeld Pedersen aus Lønstrup im Auftrag der Hjørring Kommune.