Wanderung durch die Dünen- und Strandlandschaft am Naturschutzgebiet Amrum Odde
Die Dünen- und Strandlandschaft Naturschutzgebiet Amrum Odde ganz im Norden der Insel Amrum eignet sich ganz besonders für eine Wanderung. Von dem Friesendorf Norddorf sind es ca. 2,5 Kilometer zum Anfang des Naturschutzgebietes Amrum Odde, das umwandert werden kann. Der 4 Kilometer lange Weg führt um die Dünen herum, auf der westlichen Seite am Strand entlang mit Blick auf die offene Nordsee und auf der östlichen Seite am Wattenmeer entlang mit Blick auf die Insel Föhr. Die Dünen sind geschützt und dürfen nicht betreten werden.
Kegelrobbennachwuchs auf Amrum (Foto: Eric Walter / Verein Jordsand)Im Naturschutzbiet brüten viele Seevogelarten - u.a. Silbermöwe, Heringsmöwe oder Eiderente. Auch gefährdete Arten wie Zwergseeschwalbe und Sandregenpfeifer sind hier zu finden. Für viele Vögel ist Amrum Odde ein bedeutendes Rast- und Durchzugsgebiet. Auch sind am Strand Kegelrobben und Seehunde zu beobachten, im Winter sogar junge Kegelrobben. Empfehlenswert sind die Führungen mit dem Vogelwärter, der Ihnen Wissenswertes zum Naturschutzgebiet erzählen kann.
Übrigens: Laut einer Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holstein vom 22. Januar 2021 wurden auf Amrum Ende Dezember 2020 drei Kegelrobben geboren. Die Tiere haben ihren Wurfplatz offenbar von Jungnamensand auf die Nordspitze Amrum verlagert. Als Grund dafür wird genannt, dass der Standort Jungnamensand vor der Amrumer Küste inzwischen schon bei regulärem Hochwasser überflutet wird. Dank der auf Amrum eng mit der Nationalparkverwaltung zusammen arbeitenden Naturschutzverbände Verein Jordsand, Öömrang Ferian und Schutzstation Wattenmeer konnten die kleinen Kegelrobben die sensible Stillphase weitgehend ungestört verbringen. Bei Bedarf richten die Naturschützer flexible Ruhezonen für die Muttertiere und ihren Nachwuchs ein. Auch blieben wegen des Lockdowns die Jahreswechseltouristen aus.
Die 150 Hektar große Amrum Odde wurde im Jahr 1936 Naturschutzgebiet und wird seit 1941 vom Verein Jordsand betreut.
Dieter Kalisch / Leonie Enners
Fon: (04682) 2332
Email leonie.enners(at)jordsand.de
Internet: www.jordsand.eu
Di - So 10.00 Uhr (Mai bis Oktober) - Dauer 90 Minuten
Aufgang zum Vogelwärterhaus auf der Ostseite der Odde, 10 Minuten Fußweg vom Fahrradständer Odde
Tipp: Wanderung um die Amrumer Nordspitze
Führungen auf Amrum
Auf Amrum Schätze aus dem Watt erkunden
Steinkreise, Baumsärge, Flintsteine oder Bernsteinperlen. Wer auf der nordfriesischen Insel Amrum unterwegs ist, findet im Sand oder Watt so manches Stück Geschichte. Die neuste Entdeckung aus dem Jahr 2021 ist ein Grabmal, das viel älter ist als alle vorherigen Funde und der Jungsteinzeit zugeordnet wird. Amrumer Urgestein und Vertrauensmann des Archäologischen Landesamtes für die Insel Amrum - Jens Quedens - will genau diese Spuren bewahren und Amrumer Gästen die Geschichten dazu erzählen. Der Heimat- und Kulturverein "Öömrang Ferian" bietet zu diesem Thema Führungen unter dem Titel „Amrum - eine Insel der Toten“ und „Zeitsprünge“ an. Mehr Infos gibt es unter www.naturzentrum-amrum.de.
Spannende Geschichten aus dem Watt kann auch Amrums Nationalparkwattführer Dark Blome erzählen. Im Watt zwischen Amrum und Föhr liegen die Holzspanten der „City of Bedford“, die 1825 hier gestrandet ist. Sie war unterwegs von England nach Dänemark, driftete aber in die Untiefen vor den Inseln ab. Dark Blome führt auf seinen Wanderungen dorthin – auch im Winter, dann jedoch mit Wathose. Die See vor Amrum war tückisch für die Seefahrer. Über 700 Schiffe strandeten zwischen 1600 und 1900 in diesem Revier. Der Meeresboden bewegt sich unaufhörlich, schiebt Sandbänke hoch und lässt sie wieder verschwinden. Weitere Informationen unter: www.der-inselläufer.de
Buchtipps für die Reiseplanung:
- Reiseführer Amrum aus dem Reise Know-How Verlag