Tipps für Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und Ausflüge in Celle
Das Celler Schloss im Spätherbst (Foto: Celle Tourismus / CTM GmbH)Celle in der südlichen Lüneburger Heide verfügt über einzigartige Attraktionen und Sehenswürdigkeiten, abwechslungsreiche Möglichkeiten für Ausflüge und eine bunte Mischung an Veranstaltungen.
In Celle steht Europas größtes zusammenhängendes Fachwerkensemble mit über 500 restaurierten Häusern und interessanten Bauten. Am Rande der Altstadt liegt das Welfen-Schloss mit Schlosstheater und Residenzmuseum. Weitere Attraktionen sind u.a. die Stadtkirche, das alte Rathaus mit Weserrenaissance-Giebel, die Synagoge, das Hoppener-Haus, die Kalandgasse, das Stechinellihaus, der Alte Marstall, das Marienwerder Zimmer, die Rosche Villa, der Französische Garten, das Niedersächsische Landgestüt oder das Orchideenzentrum Wichmann.
In Celle kann man sich ausgiebig auf die Spuren der Bauhaus-Architektur begeben. Im Stadtbild sind erstaunlich viele Gebäude und Siedlungen zu finden, die aus der Bauhaus-Zeit stammen. Bekannter Vertreter des Bauhaus-Stils war der Architekt Otto Haesler. Er entwarf und realisierte zum Beispiel die Altstädter Schule, wegen ihrer unzähligen Fenster auch Glasschule genannt. Außerdem errichtete Otto Haesler im Stil des Neuen Bauens mehrere Siedlungen in Celle, wie die Siedlung Georgsgarten oder die Siedlung Blumläger Feld. Auch von ihm ist die Siedlung „Italienischer Garten“. Ins Auge fallend sind hier die kubischen Wohnhäuser mit den markanten Flachdächern und den leuchtend roten und blauen Hauswänden.
Zu den beliebten Veranstaltungen in Celle gehören der WASA-Lauf, die Jazz-Streetparade, der Weinmarkt, die Hengstparade und der Weihnachtsmarkt. Der Weihnachtsmarkt in der Kulisse der Altstadt ist einer der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands.
Zum Kennenlernen der Residenzstadt Celle werden regelmäßige Stadtführungen, Stadtrundfahrten mit der Kutsche oder mit dem City-Express, Kirchturmbesteigung, Schifffahrten auf der Aller, Rad- und Wandertouren in die Region u.v.m. angeboten.
Handwerkerhaus
Handwerkerhaus in der Celler Altstadt
Das Handwerkerhaus in der Bergstraße 12 in der Celler Altstadt ist ein Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert. Schneider, Schuster, Maler, Knochenhauer und Bäcker gingen hier ihrem Handwerk nach und verkauften ihre Waren. Heute beherbergt es das Geschäft „Alter Provisor“, in dem Eigentümerin Dörte Hirschfeld den gleichnamigen Kräuterlikör nach einem uralten Geheimrezept der ehemaligen Rats-Apotheke Celle herstellt.
Die heutigen Eigentümer restaurierten das Haus mit hohem Aufwand und viel Liebe. 2013 begannen sie mit dem Rückbau der Wandverkleidungen. Zunächst kamen originale Steinfliesen, Sandsteinplatten und Dielenfußböden zum Vorschein. Das alte Haus ist jedoch in jeder Beziehung eine wahre Schatztruhe. Während der Sanierung wurden in den Holzbalken des rund 400 Jahre alten Fachwerkhauses Löcher gefunden, die mit Opfergaben der damals am Bau beteiligten Handwerker gefüllt waren. Dieser sogenannte Hausschutzzauber ist ein alter Handwerkerbrauch, der Haus und Bewohner schützen sollte. Für Fachleute war das eine kleine Sensation, denn solche Verpflockungen sind eher in der Schweiz als Schutzzauber gegen Pest und Unglück bekannt. In Deutschland werden sie nur sehr selten gefunden. Die Entdeckung in der Celler Altstadt ist daher ein wahrer Glücksfund.
Das Haus in der Bergstraße 12 in der Celler Altstadt (Foto: Dörte Hirschfeld / Alter Provisor)
Übrigens: Im Herbst 2020 wurde Dörte Hirschfeld für die „außerordentliche und sensible Sanierung“ - so die Jury der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e.V. - mit dem Deutschen Fachwerkpreis ausgezeichnet. Die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e.V. trägt zur Erhaltung des kulturellen Erbes bei und lobt alle fünf Jahre den Deutschen Fachwerkpreis aus. Der Deutsche Fachwerkpreis zeichnet vorbildliche Sanierungen von Fachwerkgebäuden aus.
Residenzmuseum
Residenzmuseum im Celler Schloss
Das Celler Schloss gehört zu den bedeutenden Residenzen in Deutschland. Seine Geschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Am Celler Schloss ist sehr gut die Entwicklung europäischer Residenzkultur über die Jahrhunderte zu erkennen. Die Residenzschlösser waren regionale Mittelpunkte und hatten eine große Bedeutung und Strahlkraft in der sie umgebenden Landschaft.
Das Residenzmuseum veranschaulicht das in seiner sehenswerten Ausstellung. So werden in den Schlossräumen kostbares Inventar präsentiert, und Besucher*innen erfahren zugleich, was eine Residenz ausmachte. Außerdem gibt es Wissenswertes zur allgemeinen Schlösser- und Residenzkultur. Die Renaissance-Kapelle, das bis heute bespielte Barocktheater sowie die prächtigen Paradegemächer im Celler Schloss sind europaweit bekannt.
- Wo: Residenzmuseum im Celler Schloss, Schloßplatz 1, 29221 Celle
- Wann: Di - So 10.00 - 17.00 Uhr (Mai bis Oktober) :: Di - So 11.00 - 16.00 Uhr (November bis April)
- Wieviel: Erwachsene 8,00 Euro, ermäßigt 5,00 Euro, Kinder und Schüler*innen freier Eintritt
- Wer: Kontakt unter Fon (05141) 9090850 oder Email counter.schloss(at)celle-tourismus.de sowie mehr Informationen auf der Homepage www.residenzmuseum.de

Radtouren
Celle ist der perfekte Startpunkt für Radtouren in die Region
Neben der wunderschönen Natur rund um Celle, hat auch die Stadt Radlerinnen und Radlern viel zu bieten. Der Service rund um das Radfahren umfasst Radverleih, öffentlich zugängliche Luftpumpen für Fahrräder oder ein geplatzter Schlauch unterwegs, den man bequem am Automaten neu ziehen kann. Auf der Internetseite www.celle-tourismus.de/natur-und-aktiv/radfahren sind außerdem die schönsten Touren in und um Celle aufgeführt.
Mit dem Fahrrad durch vier Jahrhunderte
Mit dem Fahrrad durch vier Jahrhunderte heißt eine geführte 5 Kilometer „kurze“ Strecke, die die spannende Celler Stadtgeschichte erkundet, auch abseits der Innenstadt mit ihren rund 500 Fachwerkhäusern, den zahlreichen barocken Prachtbauten und dem berühmten Welfenschloss. Einem der schönsten in ganz Norddeutschland.
Aller-Radweg
Ein weiteres Highlight ist der Aller-Radweg, der durch Celle führt. Die Aller – neuntlängster Fluss Deutschlands – ist einer der wenigen Flüsse, die größtenteils noch durch unberührte und vergleichsweise naturbelassene Landschaften verlaufen. Kiefernwälder, Heideflächen, Marschwiesen und Felder prägen das Bild. Die Fachwerk- und Bauhausstadt Celle mit ihrem weltweit einzigartigen Altstadtkern ist einer der Höhepunkte auf der Strecke.
Von Fachwerk, Backsteingotik zu Bauhaus
Neben Radtouren in denen Celle als Etappe oder Zwischenstopp dient, hält die Stadt aber auch eine Vielzahl von Rundtouren parat, die in Celle starten und enden und sich bestens für eine Tagestour eignen. So zum Beispiel die architektonisch besonders reizvolle Route Von Fachwerk, Backsteingotik zu Bauhaus. Auf 68 Kilometern von Celle bis Burgdorf und über das malerische Wienhausen mit seinem berühmten Kloster zurück nach Celle kommen hier vor allem Fans von Architektur, Baukunst und Design auf ihre Kosten.
Tagesradtouren im Naturpark-Südheide
In Celle und dem Umland warten zahlreiche thematische Radstrecken, welche in Celle starten und enden oder Celle durchqueren. Die Residenzstadt ist somit hervorragender Startpunkt für Ausflüge mit dem herkömmlichen Fahrrad, Mountainbike oder E-Bike. So zum Beispiel in die benachbarte Lüneburger Heide auf einer der 10 thematischen Tagesradtouren im Naturpark-Südheide. Auf insgesamt 400 Kilometern und Radrundtouren zwischen 20 und 60 Kilometern Länge entdecken Radfahrende die herrliche Landschaft dieses Naturparkes mit all seinen Sehenswürdigkeiten, der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt sowie der besonderen Kultur der Region.
Bauhaus Architektur
Bauhaus Architektur in Celle - sozialer Wohnungsbau von Otto Haesler
Otto Haeslers Siedlungen und Gebäude im Bauhaus-Stil prägen Celles Stadtbild bis heute. Der Architekt lebte und arbeitete fast 30 Jahre in Celle. Die in den 1920er Jahren entstandenen Bauten und Siedlungen sind überwiegend im Originalzustand erhalten und werden fast alle in ihrer ursprünglichen Funktion genutzt. Die mediterran anmutende Siedlung „Italienischer Garten“, das "Blumläger Feld" und die Altstädter Schule sind Beispiele dafür. Er perfektionierte den sozialen Wohnungsbau. Bereits seit Mitte der 1920er widmete er sich diesem Thema. Es ging darum, eine möglichst komfortable Unterbringung für arme Menschen in Deutschland zu schaffen.
Gezeichnet durch Weltwirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger lebten Hunderttausende Menschen in Deutschland in prekären Verhältnissen. Viele hausten in Kammern, Ställen, Gartenhütten oder leerstehenden Kasernen. Familien mit vier, fünf oder mehr Kindern lebten auf engsten Raum, teilten sich oftmals ein Zimmer, ohne fließendes Wasser, WC oder Heizung. Der Alltag spielte sich auf wenigen Quadratmetern ab. Diese Enge führte oftmals zu schlechten hygienischen Verhältnissen, die wiederum Krankheiten begünstigten. Haeslers Vorstellung von Kleinstwohnungen und -häusern war vor diesem Hintergrund wegweisend für ein besseres Leben.
Sein Konzept für Kleinstwohnungen beruhte auf der modernen Stahlskelettbauweise. Die effiziente Bauweise aus Stahl und Zement machte schnelles und vergleichsweise günstiges Bauen möglich, die praktische Aufteilung der etwa 50 Quadratmeter großen Wohnungen mit originellen Ausstattungsmerkmalen wie Einbauschränke, Doppelstockbetten oder versenkbare Bügelbretter, bot für damalige Verhältnisse ungeahnten Komfort - und sie waren erschwinglich. Die Mieten in Celles Kleinstwohnungen galten als die günstigsten in ganz Deutschland. Das Konzept fand schnell Nachahmer. Auch in Karlsruhe, Kassel, Berlin und vielen anderen Städten entstanden Siedlungsprojekte nach dem Vorbild von Haeslers Konzept. Man kann die Kleinsthäuser als die Vorläufer der heutigen Reihenhäuser sehen.
Im "Blumläger Feld" kann man den Charakter dieses Konzepts noch gut erkennen. Zwei rund 200 Meter lange, parallel in Nord-Süd-Richtung verlaufende Häuserreihen, bilden den Rahmen der Siedlung. Zusammen mit einer dritten Häuserzeile, dem so genannten Lungenflügel, ergibt sich eine U-förmige Anlage. Im Lungenflügel wohnten insbesondere Menschen mit Tuberkulose. Hier gab es besonders viel Licht, Luft und Sonne, was die Genesung unterstützte. Aus Kostengründen gab es zwar Toiletten, aber keine Bäder in den Häusern. Für die Körperpflege mussten die Menschen in das benachbarte Wasch- und Badehaus, in dem auch die Zentralheizung für die Anlage untergebracht war.
Der „Lungenflügel“ in der Siedlung Blumläger Feld in Celle (Foto: Celle Tourismus)
Das Otto Haesler Museum
Das Haesler Museum ist eines der Highlights auf einer Bauhaus-Tour durch Celle. Das Museum liegt in der Siedlung Blumläger Feld, die sich über mehrere Straßen in Celle erstreckt - nämlich Rauterbergweg, Hugoweg, Galgenbergweg, Rosenhagen und Vogelsang.
Mit einer original erhaltenen und eingerichteten Arbeiter-Bauhaus-Wohnung, einer Arbeiterwohnung im Einrichtungsstand der 50er Jahre, einer Flüchtlingsunterkunft des Jahres 1945, einem original Wasch- und Badehaus Baujahr 1931 und einer umfangreichen Fotoausstellung über das Leben in einer Arbeiter-Bauhaussiedlung sowie Original-Filmen aus den 20er-Jahren ist dieses Museum einmalig in Deutschland. Mehr Informationen und Öffnungszeiten: bauhaus.celle-tourismus.de
Otto Haesler Touren
Die „Otto Haesler Touren“ bieten die Möglichkeit, auf den Spuren dieses einzigartigen Baumeisters zu wandern und seine bedeutenden Bauwerke individuell zu erleben. Der in der Tourist-Information erhältliche Infoflyer enthält neben den Architekturbeschreibungen eine gut strukturierte Übersichtskarte. Der Flyer steht auch auf der Internetseite als PDF in deutscher und englischer Sprache zum Herunterladen zur Verfügung (www.celle-tourismus.de). Um Otto Haeslers Wirken intensiver kennenzulernen, empfiehlt sich eine geführte Bauhaus Tour, die in deutscher und englischer Sprache unter fuehrungen(at)celle.de gebucht werden können. Weitere Informationen zu den Führungen finden Sie hier: bauhaus.celle-tourismus.de
Bomann-Museum
Bomann-Museum - Regional- und Stadtgeschichte aus Niedersachsen und Celle
Das Bomann-Museum ist eines der größten und bedeutendsten Museen in Niedersachsen. Es liegt zentral in der Celler Innenstadt gegenüber vom Celler Schloss. Die Ausstellungen befassen sich mit niedersächsischer Volkskunde und Kulturgeschichte sowie mit der Celler Regional- und Stadtgeschichte. Das Museum wurde 1892 als "Vaterländisches Museum" gegründet. 1923 wurde es umbenannt in Bomann-Museum - und zwar nach dem damaligen Direktor Wilhelm Bomann. 2013 wurde das Museum komplett neugestaltet.
Zentrale Lage des Bomann-Museums in der Innenstadt von Celle (Foto: Fotostudio Loeper, Celle)
Die Dauerausstellungen
Sechs Rundgänge führen durch die Dauerausstellungen. Einen Überblick über die Geschichte von Stadt und Region erhalten Besucher*innen anhand einer chronologischen Ausstellung und eines kurzen Films. Ein eingebautes Bauerhaus stellt Leben und Arbeiten im niederdeutschen Hallenhaus dar. Eine weitere Ausstellung befasst sich mit Landwirtschaft, Siedlungsstruktur und den Lebensbedingungen der Dorfbewohner*innen. Auch die Wohn- und Lebenssituationen in der Stadt und die Entwicklung des bürgerlichen Gemeinwesens werden beleuchtet. Die „Entdeckung“ der Heide durch Literaten und Maler und der seit 100 Jahren zunehmende Tourismus in der Region sind weitere Ausstellungsthemen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Thema Migration, das die Menschen auch schon früher bewegt hat und nicht erst in der heutigen Zeit. Der Verlust von Heimat und das Einfinden in einer fremden Gesellschaft waren aber damals wie auch heute die Probleme, mit denen Migranten sich beschäftigten.
Die weiteren Angebote
Im Bomann-Museum sind wechselnde historische und kulturgeschichtliche Sonderausstellungen sowie Präsentationen moderner Kunst zu sehen. Angegliedert sind zudem die Eberhard-Schlotter-Stiftung Celle und die Stiftung Miniaturensammlung Tansey. In der museumspädagogischen Abteilung finden Besucher*innen ein breit gefächertes Programm – vom Kindergeburtstag bis zum Künstler-Workshop. Ein Café und schöne Innenhöfe, die bei Veranstaltungen einbezogen werden, runden das Angebot ab.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Bomann-Museum Celle, Schloßplatz 7, 29221 Celle
- Wann: Di - So 11.00 - 17.00 Uhr, abweichende Öffnungszeiten an Feiertagen sind möglich
- Wieviel: Einzelbesucher - Dauerausstellung und Sonderausstellungen 8,00 Euro :: ermäßigt - Dauerausstellung und Sonderausstellungen 5,00 Euro :: freier Eintritt für Kinder sowie Schüler*innen
- Wer: Kontakt Museumskasse unter Fon (05141) 124540 und Email bomann-museum(at)celle.de sowie mehr Informationen auf der Homepage www.bomann-museum.de