Warum Potsdam? Auf einem Citytrip weltberühmte Sehenswürdigkeiten im UNESCO-Weltkulturerbe entdecken
Der Brandenburger Landtag mit dem Fortunaportal in Potsdam. (Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann)Warum Potsdam? Potsdam liegt auf einer Halbinsel, durchzogen und umrahmt von der Havel und sieben Seen. Neben dieser einzigartigen Lage gibt es viele Gründe mehr für einen Citytrip nach Potsdam, vor allem sind es jedoch weltberühmte Sehenswürdigkeiten.
UNESCO Weltkulturerbe
1990 wurde Potsdam zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt – drei historische Parkanlagen und 14 Schlösser finden sich in der Berlin-Potsdamer Parklandschaft, die von Schloss Sanssouci in Potsdam über den Neuen Garten und Sacrow bis zur Pfaueninsel und Glienicke in Berlin reicht. Weltbekannt sind die Schlösser Sanssouci, Cecilienhof oder Neues Palais, eher zu den Geheimtipps gehören das Marmorpalais im Neuen Garten, das Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci oder das Belvedere auf dem Pfingstberg.
Potsdam historisch
Denkmalgerecht sanierte Typenhäuser, Stadttore und Stadtpalais lassen die barocke Innenstadt in altem Glanz erstrahlen. Im historischen Ambiente gibt es viele kleine Boutiquen, Manufakturen und Antiquitätenläden zu entdecken, im Wechsel mit großen Namen, wie zum Beispiel der „Wunderkind Archiv Shop" in der Nähe des Nauener Tores des Designers Wolfgang Joop, der übrigens in Potsdam geboren ist und hier seit der Wende lebt. Ein paar Schritte weiter dann das Holländische Viertel, das aus 134 roten Backsteinhäusern besteht, die der Vater Friedrich des Großen für Handwerker aus den Niederlanden bauen ließ – es ist die größte Siedlung dieser Art außerhalb von Holland mit kleinen Läden, Cafés und Restaurants.
In Potsdam fanden immer wieder bedeutsame historische Ereignisse statt. 1933 wurde hier der erste Reichstag der Nationalsozialisten abgehalten. 1945 wurde im Schloss Cecilienhof das Ende des nationalsozialistischen Regimes mit dem Potsdamer Abkommen eingeleitet. Es trafen sich die Staatsoberhäupter und Außenminister von Großbritannien, der USA und der Sowjetunion, um über die Zukunft Europas und Deutschlands zu beraten. Auf der Dreimächtekonferenz wurde die Teilung von Deutschland in vier Besatzungszonen beschlossen. Heute ist in Cecilienhof u.a. eine Ausstellung zu sehen, die anhand von Fotografien und zahlreichen Dokumenten über dieses Abkommen informiert. Zudem werden in dem Museum auch Themen behandelt, wie der Aufstieg Hitlers, der Zweite Weltkrieg oder die folgenschweren Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki.
Das Filmstudio in Babelsberg
In Potsdam-Babelsberg ist seit dem Jahr 1912 das Studio Babelsberg zu Hause. Im ältesten Großatelier-Filmstudio der Welt entstehen auch heute noch große nationale und internationale Produktionen. Mit Filmen wie Inglourious Basterds, Der Ghostwriter, Anonymus oder Cloud Atlas und Schauspielern wie Tom Hanks, Brad Pitt, Tom Cruise, George Clooney oder Matt Damon sind hier nur einige große Namen erwähnt. Im Filmpark Babelsberg mit seinem großem Kostümfundus und dem Originalset der Dauerserie „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten" können Filmfans hinter die Kulissen schauen. Einen historischen Einblick in die Filmwelt gibt das älteste Filmmuseum Deutschlands im historischen Marstall am Alten Markt mit der Dauerausstellung „Traumfabrik. 100 Jahre Film in Babelsberg".
Tipps für einen Kurztrip
Mit dem Rad durch Potsdam (Foto: PMSG / André Stiebitz)Potsdam eignet sich hervorragend für einen herbstlichen Kurztrip. Ausgedehnte Spaziergänge am Havelufer und in den weitläufigen Parks, die Potsdamer Kulturszene oder die vielen spannenden Museen sind nur einige der Empfehlungen für die Herbsttour. Das holländische Viertel lädt ein zur gemütlichen Kaffeepause mit Käsekuchen nach holländischem Rezept und weltbester französischer Trinkschokolade oder zur Potsdamer Stange, einer regionalen Bierspezialität. Hierbei handelt es sich um ein goldgelbes, unfiltriertes Vollbier in Bio-Qualität, das feinherb gebittert ist. Stangenbier wird es genannt, da es beim Ausschank viel Schaum entwickelt und hohe Gläser - auch Stangen genannt - dem Schaum den nötigen Steigraum geben. Lohnenswert ist der Blick hinter die Barockfassaden der Potsdamer Innenstadt, wo sich die Welt der Hinterhöfe mit kleinen Oasen, idyllischen Gärten und einstigen Fabriken entfaltet. Viele der Höfe sind über Schleichwege miteinander verbunden. Sie können diesen besonderen Lebensbereich auf eigene Faust erkunden oder bei dem geführten Rundgang „Potsdamer Hinterhöfe – Anektdoten und Geschichten“ der Potsdam Marketing und Service GmbH kennenlernen.
Wer das Fahrrad dabei hat, kann auf dem Berliner Mauerweg oder der Panorama Tour die Sehenswürdigkeiten der Brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam kennenlernen, und das schnell, bequem und umweltfreundliche. In nur fünf Minuten radelt man vom Holländischen Viertel in die Russische Kolonie Alexandrowka, oder von der norwegischen Matrosenstation Kongsnaes zum englischen Schloss Cecilienhof - ohne Stau, ohne Stress. Die Panorama Radtour führt zu den schönsten Aussichten und lässt historische Sichtachsen entdecken. So folgt die Tour den Spuren Peter Joseph Lennés, der als königlicher Gartendirektor maßgeblich die Potsdamer Gartenlandschaft prägte und führt durch den Park Babelsberg, der die landschaftsarchitektonische Handschrift von Hermann Fürst von Pückler-Muskau trägt. Auf einer Länge von 13 Kilometern gibt es bei dieser Tour viel mehr zu sehen, u.a. die Nikolaikirche, das Holländisches Viertel, das Belvedere Pfingstberg, die Glienicker Brücke und Schloss Babelsberg. Der Mauerweg führt vom Südwesten Berlins bis nach Potsdam – entlang der Havelseen mitten durch das UNESCO-Welterbe. Die Strecke von ca. 10 Kilometern kann ohne Zwischenstopp gemütlich in einer Stunde geradelt werden. Doch sollte man mehr Zeit einplanen für die Highlights am Wegesrand.
Für Kletterfans gibt es in der Nähe des Telegrafenberges den Abenteuer-Park Potsdam. Er ist einer der größten und abwechslungsreichsten Kletterwälder Deutschlands mit einer Gesamtlänge von 1,7 Kilometern und 170 verschiedenen Elementen. Das Highlight der Anlage ist die 200 Meter lange Seilrutsche. Zwölf verschiedene Parcours sind auf ein bis 12 Metern Höhe direkt in den Bäumen installiert sind. Unser Tipp: Die Anreise kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen. Vom Potsdamer Hauptbahnhof geht es mit der Buslinie 691 in Richtung
Informationen für Ihren Besuch in Potsdam finden Sie beim Potsdam Tourismus Service: www.potsdamtourismus.de
Zweimal jährlich erscheint das Dein Potsdam-Reisemagazin mit vielen Empfehlungen für die jeweilige Saison, interessanten Interviews und Hintergrundgeschichten.
Im Dein Potsdam-Podcast spricht Moderatorin Anne mit Potsdamerinnen und Potsdamern, Gastgebern und Partnern aus der Tourismusbranche über ihre Lieblingsorte, neue Angebote in der Stadt und Erlebnisse für den Citytrip nach Potsdam.
Eine weitere Inspirationsquelle ist der Dein Potsdam-Blog mit jahreszeitlichen Tipps und kulinarischen Empfehlungen aus Potsdam.
Der aktuelle Imagefilm der PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH zeigt, wie facettenreich die Stadt an der Havel ist.
Was ist los in Potsdam?
Stadtführungen Potsdam
Wolle, Wein und Visionen – Eine Reise durch Europa
Unter dem Motto "Wolle, Wein, Visionen" führt diese Stadtführung durch Europas Handwerk in Potsdam. Kultur und Tradition rücken 2023 in den Fokus der Kommunikation der PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH.
Durch die Toleranz- und Heiratspolitik der brandenburgischen und preußischen Herrscher kamen Menschen aus ganz Europa nach Potsdam. Als Handwerker, als Glaubensflüchtlinge, als Facharbeiter. Mit ihrem Wissen und Können sollten sie dabei helfen, den Traum der eigenen Seidenproduktion zu verwirklichen, die auf Sumpf gebaute Stadt weiter trocken zu legen oder mediterrane Pflanzen auf heimischen Boden zu kultivieren.
Babelsberger Weberstube (Foto: (c) PMSG / Julia Nimke)
Schaut man heute hinter die hübschen Backsteinfassaden des Holländischen Viertels, durch die kleinen Fenster der Babelsberger Weberhäuser oder auf die Seidentapeten des Neuen Palais werden die Visionen spürbar. Weithin sichtbar drehen sich die Flügel der Historischen Mühle und lassen das Müller-Handwerk wie zu Friedrichs II. Zeiten weiterleben. Der Königliche Weinberg lädt zu von Hand verlesenen Gaumenfreuden ein. Bei einem Weinpicknick am Fuße des Klausbergs leben sie weiter – die Künste und Genüsse, die von Europa inspiriert nach Potsdam fanden. Aber auch an vielen anderen Orten in der Stadt breiten sich die Geschichten derjenigen aus, die Potsdam heute so facettenreich machen.
- Termine: Jeden 2. und 4. Samstag im Monat (April bis Oktober)
Handgemacht in Potsdam – Manufakturen gestern und heute
Bis heute ist die Potsdamer Innenstadt Heimat für Manufakturen, in denen Menschen mit Leidenschaft und traditionellen Handwerkstechniken kreative Produkte herstellen. Die Führung verbindet interessante Geschichten zu altem und neuem Handwerk in Potsdam mit Besuchen in heutigen Manufakturen. Auf dem Weg vom Luisenplatz durch die Hinterhöfe entlang der Brandenburger Straße bis ins Holländische Viertel erfahren die Teilnehmenden anschaulich, welche Handwerkskünste Potsdam bis heute prägen.
- Termine: April bis Oktober, am 1. und 3. Samstag im Monat
Stadtführung durch die Potsdamer Manufakturen (Foto: (c) PMSG / Julia Nimke)
Park Sanssouci – Vom Handwerk im Kunstwerk
Mediterrane Pflanzen, wohlüberlegte Sichtbeziehungen und imposante Schlossbauten – der Park Sanssouci spiegelt die Facetten erlesener Handwerkskunst wider. Heute arbeiten im Park Sanssouci über 60 spezialisierte Gärtner, um das wohlüberlegte Gesamtkunstwerk aus Gartenkunst, Nutzgärten und Architektur zu pflegen. Die Gärtner in Sanssouci sind schon seit Zeiten Friedrichs II. weit mehr als Handwerker gewesen. Sie erweiterten auf Reisen durch Europa ihr Wissen und brachten viele Anregungen mit nach Sanssouci. Welche Vorbilder kommen im Marlygarten zusammen? Warum ist nützliches Obst auch immer schön anzusehen? Was haben Seidenproduktion und die Maulbeerallee miteinander zu tun? Auf den Spuren des Handwerks spazieren die Teilnehmenden vom Grünen Gitter durch den Marlygarten, an den Weinbergterrassen vorbei zum Orangerieschloss.
- Termine: Mai bis Oktober, jeden Samstag im Monat sowie am 18. Mai und 8. Juni 2023
DDR-Architektur in Potsdam. Von der Seerose zum Minsk
Die Tour folgt den Spuren erlebbarer DDR-Stadtplanung in Potsdam. Start ist an der Seerose - ein typischer Entwurf von Ulrich Müther. Der Hyperschalenbau steht in einem bewussten Kontrast zu den umliegenden Hochhäusern. Wie lebte es sich zu DDR-Zeiten am Kiez am Ufer der Neustädter Havelbucht? Und wieso gab es ein Minsk-Restaurant in Potsdam? Die Teilnehmenden werfen einen Blick in Potsdams spannende Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
- Termine: Jeden 2. und 4. Sonntag im Monat (April bis Oktober)
DDR-Architektur in Potsdam - Die "Seerose" an der Neustädter Havelbucht (Foto: PMSG / André Stiebitz)
Kunst am Fluss
Die Tour folgt dem Skulpturenpfad „Walk of Modern Art“ entlang des Havelufers vom Alten Markt bis zum Erlebnisquartier Schiffbauergasse. Das Potsdam Museum, das Museum Barberini, der Kunstraum Potsdam und das museum FLUXUS+ öffnen ihre Türen und stellen die aktuellen Ausstellungen vor.
- Termine: jeden 1. Samstag im Monat (ganzjährig)
Potsdamer Weihnachtsgeschichten
Diese Führung findet in der Weihnachtszeit statt. Der Spaziergang führt die Teilnehmer:innen durch die winterliche Innenstadt von Potsdam. Startpunkt ist der Alte Markt mit dem rekonstruierten Palais Barberini und dem Landtag im Stadtschloss-Gewand. Durch die historische Innenstadt geht es bis zum Holländischen Viertel. Dazu hören die Teilnehmenden Anekdoten rund um die Weihnachtszeit und werden mit einer kleinen kulinarischen Überraschung belohnt.
- Termine: freitags und samstags, 14.00 - 16.00 Uhr (in der Weihnachtszeit bis Ende Dezember)
Wintertour: Granatapfel-Spaziergang und Stadt-Genuss
Die Weinbergterrassen am Schloss Sanssouci sind weltbekannt. Doch auch der Granatapfel mit seinen knackigen Kernen wächst seit Jahrhunderten in Potsdam. Auf den Spuren der saftigen Frucht gibt es Einblicke in die Antike, die Welt der Literatur und die Medizin. Der Weg vom Alten Markt zum Holländischen Viertel ist kulinarisch mit fruchtigen und wohlschmeckenden Köstlichkeiten versüßt.
- Termine: jeden Samstag, 15.00 - 16.30 Uhr (November bis März)
Tickets und weitere Informationen gibt es unter den Links www.potsdamtourismus.de/touren/stadtfuehrungen und in der Tourist Information Am Alten Markt, der mobiagentur im Hauptbahnhof oder im Service Center (Telefon 0331 / 2755899).
Von März bis Oktober finden barrierefreien Führungen regelmäßig statt. Es gibt barrierefreie Führungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten für Menschen mit Seh-, Hör- sowie Mobilitätseinschränkungen und Führungen in einfacher Sprache. Wer individuell und im eigenen Tempo die Geschichte der Stadt erkunden möchte, findet in der App Potsdam City Guide digitale Stadtführungen. Sie lässt sich schnell und unkompliziert auf dem eigenen Smartphone oder Tablet speichern – und das vollkommen kostenfrei. Auch ein Stadtrundgang für sehbeeinträchtigte Gäste ist in der App integriert.