Kanton Aargau - Tourentipps für Kulturliebhaber, Naturfans und Sportbegeisterte
Jurapark Aargau mit dem Berg Wasserflue (Foto: Schweiz Tourismus)Der Kanton Aargau - im Norden der Schweiz gelegen - zieht Kulturliebhaber:innen, Naturfans und Sportbegeisterte gleichermaßen an. Vielleicht sind einige der nachfolgenden Tipps Gründe für Sie, den Aargau auf einer Tour näher kennenzulernen.
Kultur
Historische Altstädte, Museen und Ausstellungen, darunter das einzigartige Strohmuseum, warten auf die Besucher:innen. Berühmte Burgen und Schlösser geben Einblick in die bedeutenden Geschichte der Region, wie in das Leben des Habsburger Adelsgeschlechts, das in dem Ort Habsburg seinen Anfang nahm. Im Römer-Erlebnispark Legionärspfad Vindonissa können Besucher:innen selbst zu Römern werden und das Leben von römischen Legionären, die hier im Auftrag des Kaisers auf ihre Einsätze vorbereitet wurden, kennenlernen.
Die Römer prägten auch die Stadt Baden, insbesondere mit ihrer Bäderkultur. Wegen der heißen Quellen war die Stadt damals unter dem Namen "Aquae Helvieticae" bekannt. Am Ufer des Flusses Limmat entstand schon früh ein Bäderquartier mit prächtigen Gebäuden. Persönlichkeiten wie Dürrenmatt, Goethe und Nietzsche kamen nach Baden, um im Thermalwasser zu entspannen. Heute werden aus 18 Schwefelquellen täglich 900000 Liter mineralreiches Wasser an die Oberfläche befördert. Zu den weiteren Attraktionen in Baden gehören die Stiftung Langmatt mit einer der besten privaten Kunstsammlungen der Schweiz sowie das Schweizer Kindermuseum und das Grand Casino Baden.
Natur
1993 wurde nach einer Volksabstimmung der Auenschutzpark Aargau gegründet. Geschützt werden Auengebiete und damit Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen an den Flüssen Aare, Reuss, Limmat, Bünz und Rhein. Als Wasserschloss der Schweiz wird ein gigantisches Becken bezeichnet, in dem die Flüsse Aare, Reuss und Limmat zusammenkommen. Durch diese Auenpark-Landschaft fließen insgesamt 40% der gesamten Wassermenge der Schweiz.
Ein weiteres landschaftliches Highlight ist der Jurapark Aargau. Der regionale Naturpark von nationaler Bedeutung bietet Erholung und Entschleunigung. Er befindet sich in der Hügellandschaft zwischen Aarau, Brugg, Laufenburg und Rheinfelden. Ein Stück des Jura-Höhenweges führt durch die Region. Der Jura-Höhenweg ist der älteste Fernwanderweg der Schweiz, der seit 1905 die Städte Zürich und Genf verbindet. Die Route von Brugg auf die Staffelegg führt durch das Dorf Linn, das bekannt ist für seine eindrucksvolle und sagenumwobene Linde. Sie ist mit rund 11 Metern Stammumfang und 25 Metern Höhe die mächtigste Linde des Landes. Ihr Alter wird auf ca. 800 Jahre geschätzt. Die von Ludwig Rochholz (1836 - 1892) überlieferte Sage besagt folgendes: „Vor vielen Jahren herrschte in unserem Land eine schreckliche Krankheit, die Pest ( … ). Als nun im Dörfchen Linn mehr als die Hälfte der Leute krank wurde und starb, konnte der einzige Fuhrmann nicht mehr alle Leichen nach dem Friedhof führen. Deshalb schaufelte man außerhalb des Dörfleins ein tiefes Grab und legte alle Toten hinein. Über dieser Stätte pflanzte man eine Linde, und das Bäumlein gedieh zum gewaltigen Baum.“ Die Linde ist außerdem Startpunkt des Natur- und Kulturweges Linn, der auf vier Kilometern ins Sagenmülital bis zum Steinbruch und von da über den Hundsruggen und das Ebnet zurück zur Linde führt.
Technik
Technikinteressierte sollten in Spreitenbach die Umwelt Arena besuchen, die in interaktiven Ausstellungen über das Thema Nachhaltigkeit informiert und Alltagsfragen zum bewussten Leben beantwortet. Weitere Highlights sind das größte Forschungszentrum für Natur- und Ingenieurwissenschaften in der Schweiz, das Paul Scherrer Institut in Villigen, oder die Forschungsanlage Meyersche Stollen in Aarau. Hierbei handelt es sich um ein einzigartiges technik- und industriegeschichtliches Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert. Eine Ausstellung informiert über die unterirdische Wassersammel-Anlage, bestehend aus Gängen, Räumen und Schächten. Zudem werden Stollenführungen angeboten.
Traditionen
Und was wäre der Kanton Aargau ohne außergewöhnliche und traditionelle Veranstaltungen. Zur Silvester-Trösche in Hallwil wird eine neun Meter hohe Holzpyramide aufgeschichtet und angezündet. Mit bis zu acht Personen wird mit dem Dreschflegel im Takt auf ein langes Stück Holz eingeschlagen und so mit gewaltigem Rumoren das alte Jahr vertrieben. In Oeschgen wird traditionell am Sonntag nach dem Aschermittwoch das Scheibensprengen durchgeführt. Handtellergroße getrocknete Holzscheiben werden angezündet und mit elastischen Haselgerten ins Tal geschleudert („gesprengt“). Ein mit Stroh umwickeltes und mit Stoff überzogenes Speichenrad dient dabei als Anzünder. Der Ursprung des Scheibensprengens ist bis heute nicht geklärt. Manche behaupten, die Tradition vertreibe böse Geister, andere meinen, das Scheibensprengen schicke den Winter fort und begrüße den Frühling.
Aargau Tourismus informiert auf seiner Homepage www.aargautourismus.ch über alle Themen zu einem Urlaub im Aargau.