Nationalpark Bayerischer Wald - „Haus zur Wildnis" im Nationalparkzentrum Falkenstein
Aussichtsturm am Wolfsgehege (Foto: Renate Lorenzen)Im Nationalpark Bayerischer Wald gibt es zwei Einrichtungen, in denen Besucherinnen und Besucher mehr über den Wald und seine Bewohner erfahren können – zum einen ist es das „Hans-Eisenmann-Haus" im Nationalparkzentrum Lusen, zum anderen das „Haus zur Wildnis" im Nationalparkzentrum Falkenstein.
Zum „Haus zur Wildnis" gelangt man auf einem Fußweg, der durch das Tier-Freigelände führt. Im Freigelände grasen Urrinder und Wildpferde auf den Wiesen. Elche und Wisents streifen ebenso umher wie Wildschweinrotten, sogar ein Wolfsrudel und Luchse leben im Nationalpark. Es lohnt sich, ein Fernglas einzupacken, um auch Tiere wie Eule, Marder, Biber oder Fischotter beobachten zu können. Die Rundwege im Tierfreigelände sind barrierefrei angelegt. Am Wolfsgehege steht ein Aussichtsturm und eine Brücke führt über das Gehege. In der Steinzeithöhle können die Besucherinnen und Besucher eine Zeitreise in die Urgeschichte der Erde unternehmen. Filme, Schautafeln und 3D-Animationen zeigen den Wandel von Klima, Landschaft und Tierwelt seit der letzten Eiszeit und wie der Mensch sich u.a. durch spezielle Jagdtechniken auf diese Umwelt- und Klimaänderungen eingestellt hat.
Im „Haus zur Wildnis" gibt es verschiedene Ausstellungen zum Thema Naturpark – insbesondere auch zum Bayerischen Wald und Šumava, aber man findet auch Informationen zu weiteren deutschen Nationalparks. Im großen 3D-Kino werden spannende Naturfilme gezeigt. Ein zertifiziertes Bio-Restaurant bietet saisonale Spezialitäten aus der Region sowie Eis und Kuchen aus der eigenen Konditorei. Im Nationalparkladen gibt es weiterführende Informationen und ein Literaturangebot zum Thema Nationalpark, außerdem regionale Handwerkskunst aus Holz und Glas, hochwertiges Kinderspielzeug und natürlich auch das passende Mitbringsel.
Nationalparkzentrum Falkenstein – Haus zur Wildnis
Ludwigsthal
94227 Lindberg
Fon 09922-50020
Email hzw(at)npv-bw.bayern.de
www.nationalpark-bayerischer-wald.de
Der Eintritt ist frei.
Anfahrt zum Haus der Wildnis
Das Nationalparkzentrum Flkenstein ist bequem mit dem Igelbus zu erreichen.
Finden Sie weitere Erlebnis-Tipps auf der Erlebniskarte Urlaubsregion Nationalpark Bayerischer Wald
Aktuelles und Bewährtes rund um den Nationalpark Bayerischer Wald
Wanderweg durch das Höllbachgespreng voraussichtlich bis 30. Juni gesperrt
Ab dem 1. Februar führt eine Umleitung über den Sulzschachten zum Großen Falkenstein. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)Wie auch schon in den vergangenen Jahren wurde der Wanderweg durch das Höllbachgespreng unterhalb des Großen Falkensteins für Nationalparkbesucher:innen gesperrt, in diesem Jahr bereits ab dem 1. Februar. Den reviertreuen Wanderfalken soll so eine ungestörte Brut ermöglicht werden. Wegen des relativ milden Winters wurde nicht ausgeschlossen, dass die Wanderfalken in diesem Jahr schon eher mit der Balz beginnen. Es wäre dann auch mit einem früheren Brutbeginn im Höllbachgespreng zu rechnen.
Ab dem 1. Februar 2023 ist der Weg mit der Markierung Grünes Dreieck und Heidelbeere für Besucher:innen nicht mehr zugänglich, zunächst bis zum 30. April. Aufgrund der Brutsituation wurde die Sperrung des Wanderwegs durch das Höllbachgespreng nun voraussichtlich bis zum 30. Juni verlängert. Besucher:innen müssen während der Sperrung aber nicht auf das Naturerlebnis Höllbachfälle verzichten. Erst ab dort führt eine deutlich gekennzeichnete Umleitung über die Wanderlinie Silberblatt und den Sulzschachten zum Großen Falkenstein.
Für die im Bayerischen Wald weiterhin gefährdete Population der Wanderfalken ist das bekannte Wandergebiet unterhalb des Großen Falkensteins von großer Bedeutung. Die Wanderfalken benötigen für die Brut steile, möglichst unzugängliche und von der Witterung gut geschützte Felsen. Das Höllbachgespreng ist deshalb der ideale Platz, das haben Bruterfolge der vergangenen Jahre gezeigt. Umso wichtiger ist es, dass die Tiere während der Paarung und Aufzucht ihrer Küken möglichst ungestört sind.
Digitale Schnitzeljagd durchs Tier-Freigelände
Digital kann man im Tier-Freigelände Falkenstein nun „Auf Schatzsuche mit dem Schratzl“ gehen. (Foto: Paula Feuchtmeyer / Nationalpark Bayerischer Wald)Welche Tiere leben im Totholz? Welcher Vogel hat eine sehr lange Zunge und Ameisen zum Fressen gern? Und warum tragen manche Luchse Halsbänder? Im Tier-Freigelände Ludwigsthal können kleine Nationalparkfans ab sieben Jahren nun auf Entdeckerrallye gehen – und zwar mit dem Handy. Unter dem Motto „Auf Schatzsuche mit dem Schratzl“ gilt es, eine digitale Schnitzeljagd zu meistern.
Entwickelt wurde die Rallye von Paula Feuchtmeyer, die derzeit im Nationalpark ein freiwilliges ökologisches Jahr absolviert. Bei der Schatzsuche erwarten die Kinder knifflige Rätsel und Fragen rund um den Nationalpark und seine tierischen Bewohner, wie Wolf, Wildpferd und Luchs. Wenn alle Fragen gemeistert sind, gibt es als Belohnung einen Schatz – aber Achtung, auch dieser muss gesucht werden.
Um die zirka eineinhalb Stunden dauernde Rallye auf dem Handy starten zu können, ist der Download der kostenlosen App „Actionbound“ notwendig. Beim Startpunkt am Servicegebäude des Nationalparkzentrums Falkenstein beim Parkplatz an der B11 ist ein Plakat mit einem QR-Code zu finden, der über die App gescannt werden kann. Es ist auch möglich, die Rallye bereits zuhause über die Suchfunktion der App herunterzuladen.
Umweltfreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein
Im Bayerischen Wald fährt man günstig mit dem Bayerwald-Ticket, dem VLC-Ticket sowie dem Guti (Gästeservice-Umwelt-Ticket).
Die PassauRegioCard ist Gäste- und Fahrkarte in einem und verbindet das Passauer Land und die Thermalbäder Bad Füssing, Bad Griesbach und Bad Birnbach. Zudem gibt es Vorteile und Vergünstigungen bei Thermen, in Museen, Freizeitparks, Schifffahrt und mehr. Die PassauRegioCard ist auch Fahrschein im Streckennetz der VLP (Verkehrsgemeinschaft Landkreis Passau).
Mit der Ilztalbahn bekommen Sie Reise und Naturerlebnis in einem zwischen Passau und Freyung, immer der Ilz entlang, mit Anschlussbus nach Nové Údolí und in den Nationalpark. Die Linie zwischen Passau, Waldkirchen und Freyung verkehrt jeden Samstag und Sonntag von Juli bis September.
Die Waldbahn verbindet den Nationalpark Bayerischer Wald und die Arberregion mit Deggendorf und Plattling. Eine Besonderheit ist die Regentalbahn, eine der schönsten Bahnstrecken Deutschlands.
Mit den den Igelbussen sind Gäste mobil in der Region des Nationalparks Bayerischer Wald - ideal zum Wandern zwischen Falkenstein, Rachel und Lusen bis in das Ilztal. Es gelten auch GUTi, Bayerwald-Ticket und Bayern-Ticket.
Führungen und Veranstaltungen im Nationalpark Bayerischer Wald
Der Nationalpark Bayerischer Wald bietet ein vielfältiges Führungs- und Veranstaltungsprogramm mit spannenden Exkursionen, Kinderprogrammen, Fachvorträgen, Festen, Konzerten, Ausstellungen oder Workshops an. Bei Fragen oder Anmeldungen zu den Angeboten steht der Nationalpark-Führungsservice zur Verfügung. Dieser ist werktags von 8.00 - 17.00 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen von 8.00 - 13.00 Uhr unter der kostenlosen Servicenummer (0800) 0776650 erreichbar. Alle Angebote können ab Dezember 2022 nun auch online gebucht werden. Dies wurde in Kooperation mit der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald (FNBW) realisiert. Zu den Angeboten
Forschung leichtgemacht - Broschüre des Nationalparks Bayerischer Wald
Warum wären Zebrastreifen für Elche sinnvoll? Wieso kann Totholz Baumsprösslinge retten? Und wann stirbt der Borkenkäfer den Hungertod? Auf diese und noch viel mehr Fragen gibt es in der neuen Forschungsbroschüre des Nationalparks Bayerischer Wald Antworten – und zwar in einer für jedermann verständlichen Sprache.
Es soll aufgezeigt werden, welche Forschungsergebnisse in den vergangenen fünf Jahren aus dem Nationalpark gekommen sind. Der Nationalpark Bayerischer Wald ist nicht nur ein außergewöhnlicher Lernort, auch die Forschungsabteilung selbst hat sich mittlerweile national und international einen Namen gemacht. Hinzu kommt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse im Nationalpark nicht nur Selbstzweck sind, denn sie sind auch auf Wirtschaftswälder in ganz Mitteleuropa übertragbar.
Niedergeschriebene Ergebnisse aus der Forschung sind aufgrund des Fachjargons für Laien oft schwer zu verstehen. Außerdem werden die meisten wissenschaftlichen Arbeiten in englischer Sprache veröffentlicht. Dies führt dazu, dass Forschung oft nur für einen kleinen Kreis von Experten zugänglich ist. Hier will der Nationalpark ansetzen. Dazu Dr. Franz Leibl, Leiter des Schutzgebietes: „Wir möchten, dass unsere wissenschaftliche Arbeit von jedem, der Interesse daran hat, verstanden werden kann.“ Dies sei mit der neuen Forschungsbroschüre rundum gelungen, so Leibl.
Die Broschüre „Forschung im Nationalpark“ gibt es auf der Homepage des Nationalparks Bayerischer Wald kostenlos zum Download.
Ausflugtipp Racheldiensthütte in Sankt Oswald-Riedlhütte
Nach einer Generalsanierung wurde die Racheldiensthütte auf dem Rachel im August 2017 wieder eröffnet. Das beliebte Ausflugslokal ist im Saisonbetrieb von Mai bis Oktober geöffnet. In diesen Monaten begrüßt der Wirt Hans Wichtl Wanderer, Radfahrer oder Ausflügler täglich von 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr. Auf der Speisekarte findet der Gast neben warmen Schmankerln wie Holzfällersteak oder Braten auch eine breite Auswahl an Brotzeiten, vegetarischen Gerichten und süßen Speisen.
Die Racheldiensthütte ist im Sommer geöffnet. (Foto: Daniela Blöchinger)
Nationalpark Podcast - Wildnis schafft Wissen
Natur Natur sein lassen ist das Motto im Nationalpark Bayerischer Wald. Menschliche Eingriffe sind auf einem Großteil der Fläche des Schutzgebiets tabu. Natürliche Prozesse können großflächig so ablaufen, wie sie es seit Jahrtausenden tun. Nur an wenigen anderen Stellen der Bundesrepublik Deutschland haben Naturliebhaber*innen die Chance, dies aus nächster Nähe zu beobachten.
Im vergangenen Winter lauschten über 22.000 Hörer den ersten Podcast-Folgen aus der grenzenlosen Waldwildnis. Nun geht die Reihe unter dem Motto „Wildnis schafft Wissen – Einblicke in den Nationalpark Bayerischer Wald“ in die Verlängerung. Während sich die erste Staffel speziell mit Forschungsthemen befasste, rückt die Fortsetzung nun ein breiteres Themenspektrum in den Fokus.
Die Podcast-Folgen werden in Zusammenarbeit mit dem Passauer Lokalradiosender Unser Radio produziert, der Teile der Folgen auch im Programm ausspielt. Dabei spricht Moderator Christian Keim unter anderem mit Silvia Pflug, der ersten Nationalpark-Försterin, mit Hans-Eisenmann-Leiter Christian Binder, Umweltpädagoge Thomas Michler oder mit Julia Zink, die beim Nationalpark für das digitale Besuchermanagement zuständig ist.
Die Folgen sind auf allen gängigen Podcast-Plattformen, der Nationalpark-Homepage (www.nationalpark-bayerischer-wald.de) und dem Nationalpark-YouTube-Kanal (www.youtube.com/nationalparkbayerischerwald) online.
Tipp: App "Nationalpark Bayerischer Wald"
Die im Sommer 2017 erschienene App "Nationalpark Bayerischer Wald" zeigt 500 Kilometer Touren, Rad- und Wanderwege wirklichkeitsgetreu in 3D-Karten. Sie bringt unter anderem 26 ausgewählte Besucher-Tipps, 32 Erlebnis-, Wander- Rad- und Schneeschuh-Touren, eine Auswahl von Videos über den Nationalpark sowie Bilder einer Webcam mobil auf das Handy. Zudem bietet die App ein Tracking-Tool, mit dem der Besucher seine Touren aufzeichnen kann. Auch der "digitale Wegezustand" kann abgerufen werden, so dass bereits vor der Tourenplanung klar ist, welche Wege und Touren aktuell begehbar sind oder wo Sperrungen oder Einschränkungen vorliegen. Kostenloser Download: